Stockholm Brass Quintet

Die folgende CD-Rezension für das Album „Open Music“ des Stockholm Brass Quintet, das Interpretationen verschiedener schwedischer Komponisten behinhaltet, habe ich Anfang 2019 für das Magazin „Clarino“ (heute Brawoo) verfasst.

Blechbläserquintette aus Schweden liegen hier selten auf dem Schreibtisch. Rar und interessant könnte man das Album „Open Music“ des „Stockholm Brass Quintets“ deshalb bezeichnen, was nicht nur am attraktiven Aussehen der fünf männlichen Mittdreißiger bis Mittvierziger liegt. Das Quintett liefert Klangexperimente, die nicht so schnell ins Ohr gehen, sondern Klänge, auf die der Zuhörer sich einlassen muss. Schafft er das, bekommt er eine wahrliche Geschmacksexplosion serviert. Wahrscheinlich heißt das Album deshalb „Open Music“ und möchte an einen „Open Mind“ appellieren.

Stockholm Brass Quintet
Open Music – das Album des Stockholm Brass Quintet

Die Komponisten der sieben Werke heißen Andrea Tarrodi, Karin Rehnqvist, Erland von Koch, Daniel Börtz und Tobias Broström. Ihre Werke bewegen sich weit weg von dem, was sonstige Blechblasquintettliteratur bietet – die Stück sind nicht barock, nicht swingend und nicht unterhaltend im konventionellen Sinne. Sie sind spannungreich, unheimlich und manchmal sogar gruselig – nämlich dann, wenn ein fortschreitender Wah-Wah Effekt sich anhört, wie eine menschlich, klagende Stimme. Manchmal sind die Werke zudem aufdringlich und verbreiten Hektik, Stress und Schmerz.

Was sie aber gemeinsam haben, die sieben Werke: Sie sind alle unheimlich lang. Durchschnittlich zehn Minuten sind ein enormes Pensum für Kammermusik, für die man viel Ausdauer und Konzentration braucht. Daher ist dieses wahnsinnig virtuose und höchst anspruchsvolle Album umso bemerkenswerter.

Weitere CD-Rezensionen lest ihr hier: www.vontutenundblasen.de/category/muckenpolizei/hoeren/

Hier geht es zur Homepage des Blechbläserensembles aus Skadinavien

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