Die folgende CD-Rezension für das Album „Wind Sketches“, das Interpretationen des Komponisten Philip Sparke beinhaltet und von den Orchestern „Royal Netherlands Army Band“, dem „Musikkorps der Bundeswehr“ und dem „Nagoya University of Arts Wind Orchestra“ eingespielt wurde, habe ich im Herbst 2015 für das Magazin „Clarino“ (heute Brawoo) verfasst.
„Wind Sketches“ – The Music of Philip Sparke
Bitte nicht falsch verstehen. Mit kurzen Parodien über Blasinstrumente hat das Album mit neuen Kompositionen für Blasorchester des Briten Philip Sparke rein gar nichts zu tun. Vielmehr ist es nach dem letzten Stück der CD benannt: „Wind Sketches“ beschreibt in drei Sätzen, besser gesagt in drei Skizzen, die positive und negative Beziehung der Menschen zu Wind. Da sind der Passat, eine Flaute und der Ritt auf einem Sturm eindrucksvoll auf den Punkt gebracht.
Keine humoristische Musik
Auch sonst sind die Stücke auf der CD weniger humoristisch als eher zum Teil düster, nachdenklich oder majestätisch erhaben. Bei „A Medieval Christmas“, der einzigen Nichtauftragskompositionen, ist ein seltsamer Bruch zwischen zweiten und dritten Satz zu hören – denn das Arrangement von „In Dulci Jubilo“ klingt nicht mehr nach Mittelalter sondern nach Mickey-Maus-USA der 1950ger Jahre.
Dafür sind besonders hörenswert „Dance of the Whale“ – ein geruhsamer, sanfter Walzer, der Schwerelosigkeit in Musik umsetzt – und „Shaker Heights Fantasy“ – der in musikalischen Kammerspielen die Schütteltänze der ausgestorbenen Glaubensgemeinschaft „Shaker“ wiederbelebt.
Die „Royal Netherlands Army Band“, die „Nagoya University of Arts Wind Orchestra“ und das „Musikkorps der Bundeswehr“ haben die Stücke interpretatorisch differenziert eingespielt.
Weitere CD-Rezensionen lest ihr hier: www.vontutenundblasen.de/category/muckenpolizei/hoeren/