Matthias Racz – Fagott Konzerte

Die folgende CD-Rezension für das Album des Fagottisten Matthias Racz zusammen mit dem Stuttgarter Kammerorchester, das Interpretationen verschiedener Fagott-Konzerte von Jean Francais, André Jolivet, Hetor Villa-Lobos und Henri Tomasi behinhaltet, habe ich Anfang 2016 für das Magazin „Clarino“ (heute Brawoo) verfasst.

Kein Werk auf der CD ist älter als 83 Jahre, weit und breit kein Barock oder Musik aus dem 19. Jahrhundert in Sicht. Man möchte kaum glauben, dass es sich hier um ein reines Fagott-Album handelt. Ist doch kein anderes Blasinstrument, außer vielleicht die Oboe, so sehr mit der Musik des 18. Jahrhundert verwebt wie das tiefe Doppelrohrinstrument.

Aber ja, der Fagottist Matthias Racz und das Stuttgarter Kammerorchester unter Leitung von Johannes Klumpp haben sich zwei Werke für Fagott und Streicher des Franzosen Jean Francaix (1912-1997), seines Landsmannes André Jolivet (1905-1974), des Brasilianers Heitor Villa-Lobos (1887-1959) und des Amerikaners Henri Tomasi (1901-1971) vorgenommen.

matthias racz
Fagott Konzerte des 20. Jahrhunderts mit Fagottist Matthias Racz

Henri Tomasis „Konzert für Fagott und Streicher mit Harfe“ klingt greifbar, lautmalerisch und konkret minimalistisch – wie es typisch ist für US-Komponisten des 20. Jahrhunderts.

André Jolivets Werk ist für dieselbe Besetzung mit Klavier erweitert und mutet  exzentrischer mit vielen divenhaften Kadenzen an.

Heitor Villa-Lobos „Ciranda das sete notas“ dagegen:  tänzerisch und folkloristisch. Und gar nicht so anders, die beiden umrahmenden Fagottwerke von Jean Francaix. Das Kopfwerk melancholisch zart, das Finalwerk fröhlich, tänzelnd, witzig.

Matthias Racz bringt diese kontrastierenden Stimmungen mit seinem Instrument, auf dem es durchaus Geschick bedarf, unterschiedliche Klangmalereien zu produzieren, sehr gut und einladend auf den Punkt. 

Weitere CD-Rezensionen lest ihr hier: www.vontutenundblasen.de/category/muckenpolizei/hoeren/

Hier geht es zur Website des Fagottisten

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